Industrieeinfluss in Flums

Die Luftqualität in der Region Flums ist ähnlich oder sogar besser als bei vergleichbaren ländlichen Siedlungs- oder Hintergrundstandorten. Dies obwohl im markanten und verhältnismässig engen Seeztal mit der Autobahn A3 und der Steinwolleproduktion zwei grössere Emissionsquellen vorhanden sind. Grund für die verhältnismässig geringe Luftbelastung ist die regelmässige und gute Durchlüftung im Tal. Diese sorgt dafür, dass sich die Luftschadstoffe nicht anreichern können.

Bericht

PDF herunterladen

Bedeutende Emissions-Punktquelle

Die Steinwolleproduktion ist eine bedeutende Luftschadstoff-Punktquelle im Seeztal, deren Industrieemissionen direkt mit den Immissionsmessungen in Zusammenhang gebracht werden konnten. Dies gilt insbesondere für SO2 und Feinstaub. Im Sommer wurden werktags mittlere SO2-Konzentrationen von 10 µg/m3 und mehr am Standort Flums ARA gemessen, einzelne Spitzenwerte lagen bei über 50 µg/m3 (Stundenmittelwert). Dies ist deutlich höher als an den NABEL-Referenzstandorten in der Schweiz.

Die Tages- und Jahresmittel-Immissionsgrenzwerte für SO2 von 100 respektive 30 µg/m3 werden jedoch durchgehend klar eingehalten. Ein Immissionsgutachten zeigt, dass die Emissionen genügend verfrachtet und verdünnt werden. Sie stellen im Verhältnis zu der im Seeztal vorherrschenden Hintergrundbelastung keine substantielle Zusatzbelastung für die Luftqualität dar. Ausnahmen bilden einzelne Phasen mit kurzzeitig klar erhöhter Belastung. Aufgrund der meteorologischen Ausbreitungsbedingungen treten die stärksten zusätzlichen Belastungen im Gebiet entlang der Autobahn südöstlich der Steinwollefabrik auf.

Staub-Grenzwerte klar eingehalten

In Flums wurden an drei Standorten Staubniederschlagsmessungen durchgeführt. Der LRV-Grenzwert wurde an allen Messorten klar unterschritten. Die Belastung im Dorf ist etwas höher als am Hintergrundstandort ARA. Die Staubkonzentrationen in Flums sind vergleichbar mit anderen ländlichen Stationen im OSTLUFT-Gebiet. Die Abschätzung des Einflusses der Steinwolleproduktion ergab keine signifikante Erhöhung der Staubbelastung. Im Vergleich zu anderen ländlichen Ostschweizer Standorten sind in Flums jedoch die Konzentrationen Blei und Zink im Feinstaub erhöht, die Grenzwerte werden aber klar unterschritten.

Günstige Durchlüftung sorgt für geringere Belastung

Wie im Artikel Luftqualität im Seez- und Rheintal ausgeführt, wurden in Flums deutlich weniger Inversionswetterbedingungen beobachtet als bei Untersuchungen in vergleichbaren Tallagen. Im Seeztal herrscht im Allgemeinen eine gute Durchlüftung

Vergleich der mittleren Tagesgänge im Wochenverlauf am Messstandort Flums ARA
S02-Stundenmittel

[µg/m³]

Vergleich des Staubniederschlags in Flums mit weiteren Standorten
Halbjahres- und Jahresmittelwerte


[µg/m³]

Ergebnis der Ausbreitungsmodellierung für SO2 (Jahresmittelwerte)

Weitere Beiträge