Beurteilungswerte
- Immissionsgrenzwerte
Immissionsgrenzwerte gemäss Luftreinhalte-Verordnung (LRV, SR 814.318.142.1) (Anhang 7)
Schadstoff Immissionsgrenzwert Statistische Definition Schwefeldioxid (SO2)
30 µg/m³
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
100 µg/m³
95% der 1/2h-Mittelwerte eines Jahres ≤ 100 µg/m³
100 µg/m³
24h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden
Stickstoffdioxid (NO2)
30 µg/m³
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
100 µg/m³
95% der 1/2h-Mittelwerte eines Jahres ≤ 100 µg/m³
80 µg/m³
24h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr über-schritten werden
Kohlenmonoxid (CO)
8 mg/m³
24h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden
Ozon (O3)
100 µg/m³
98% der 1/2h-Mittelwerte eines Monats ≤ 100 µg/m³
120 µg/m³
1h-Mittelwert; darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden
Schwebestaub (PM10) ¹
20 µg/m³
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
50 µg/m³
24h-Mittelwert; darf höchstens dreimal² pro Jahr über-schritten werden
Schwebestaub (PM2.5) ¹
10 µg/m³
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
Blei (Pb) im Schwebestaub (PM10)
500 ng/m³
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
Cadmium (Cd) im Schwebestaub (PM10)
1.5 ng/m³
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
Staubniederschlag insgesamt
200 mg/(m²÷ Tag)
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
Blei (Pb) im Staubniederschlag
100 µg/(m² ÷ Tag)
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
Cadmium (Cd) im Staubniederschlag
2 µg/(m² ÷ Tag)
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
Zink (Zn) im Staubniederschlag
400 µg/(m² ÷ Tag)
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
Thallium (Tl) im Staubniederschlag
2 µg/(m² ÷ Tag)
Jahresmittelwert (arithmetischer Mittelwert)
Hinweis: mg
=
Milligramm
1 mg
=
0.001 g
µg
=
Mikrogramm
1 µg
=
0.000'001 g
ng
=
Nanogramm
1 ng
=
0.000'000'001 g
µm
=
Mikrometer
1 µm
=
0.001 mm
Das Zeichen «≤» bedeutet «kleiner oder gleich»
¹ Feindisperse Schwebestoffe mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 10 µm respektive 2.5 µm.
² Änderung per 1. Juni 2018 als Anpassung an WHO-Empfehlung, davor höchstens einmal.Mittelungszeitspannen
Die hochaufgelösten Messwerte werden für die Veröffentlichung über definierte Zeiträume gemittelt. Die auf dieser Webseite dargestellten Mittelungszeiten richten sich nach den Informationsbedürfnissen und nach den geltenen Bezugsgrössen gemäss Luftreinhalte-Verordnung.
- Stundenmittelwerte
Mittelwert über die volle vorangehende Stunde - Tagesmittelwert
Mittelwert über einen Kalendertag - gleitender Tagesmittelwert
Mittelwert über die vorangehenden 24 Stunden - Monatsmittelwert
Mittelwert über einen Kalendermonat - Jahresmittelwert
Mittelwert über ein Kalenderjahr
- Stundenmittelwerte
- Den Immissionsgrenzwerten gleichgestellte Grenzwerte [1]
Stickstoffeinträge (Critical Loads, CLN)[2]
Ökosystem Critical Load Bereich in kg N ha-1 a-1 Wirkung bei Überschreitung Nadelwaldb
5-15
Veränderungen in Bodenprozessen; Nährstoffungleichgewichte, Veränderungen der Mykorrhiza- und Bodenvegetation
Laubwaldb
10-20
Veränderungen in Bodenprozessen; Nährstoffungleichgewichte, Veränderungen der Mykorrhiza- und Bodenvegetation
Alpine Zwergstrauchheiden
5-15
Rückgang von Flechten, Moosen und Sträuchern
Trockenrasen auf sauren und neutralen Böden
10-15
Zunahme von Gräsern, Rückgang typischer Arten, Rückgang der Artenvielfalt
Artenreiche (Halb-) Trockenrasen auf Kalk
15-25
Zunahme von hohen Gräsern, Verminderte Biodiversität, erhöhte Mineralisation, Stickstoffauswaschung; Oberflächenversauerung
Pfeifengraswiesen
15-25
Zunahme von hohen Gräsern, Verminderte Biodiversität, Rückgang von Moosen
Bergheuwiesen
10-15
Zunahme stickstoffliebender Grasarten, verminderte Biodiversität
Subalpines Grasland
5-10
Veränderte Artenzusammensetzung, erhöhte Pflanzenproduktion
Nährstoffarme Flachmoore
10-15
Vermehrt Seggen und Gefässpflanzen; negative Auswirkungen auf Moose
Nährstoffreiche Flachmoore
15-30
Zunahme von hohen Gräsern, Rückgang von Moosen
Hochmoore
5-10
Zunahme von Gefässpflanzen; Veränderungen des Wachstums und der Artenzusammensetzung von Moosen; erhöhte Stickstoffkonzentration in Torf und Torfwasser
Seichte, oligotrophe See- und Teichufer
(Strandlingsgesellschaft)
3-10
Veränderte Artenzusammensetzung der Makrophyten; erhöhte Algen-Produktivität; Verschiebung der Nährstofflimitierung von N zu P
Alpine oligotrophe Seen
3-5
Verschiebung der Phytoplankton-Vergesellschaftung; Phytoplankton-Produktion
Ammoniak (Ciritcal Levels, CLe NH3) [3]
Vegetationstyp Critcal Level NH3 in µg/m³ Zeitperiode Flechten und Moose (inklusive Ökosysteme, in welchen diese zentraler Bestandteil sind)
1
Jahresmittelwert
Höhere Pflanzen (inklusive Heiden, Weiden und Waldbodenvegetation)
2-4
Jahresmittelwert
[1]Protokoll zum Übereinkommen von 1979 über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung betreffend die langfristige Finanzierung des Programms über die Zusammenarbeit bei der Messung und Bewertung der weiträumigen Übertragung von luftverunreinigenden Stoffen in Europa (EMEP) (SR 0.814.322)
[2]BAFU (Hrsg.) 2020: Übermässigkeit von Stickstoff-Einträgen und Ammoniak-Immissionen. Bewertung anhand von Critical Loads und Critical Levels insbesondere im Hinblick auf einen kantonalen Massnahmenplan Luftreinhaltung. Bundesamt für Umwelt, Bern. Umwelt-Vollzug Nr. 2003: 23 S.
[3]BAFU (Hrsg.) 2020: Übermässigkeit von Stickstoff-Einträgen und Ammoniak-Immissionen. Bewertung anhand von Critical Loads und Critical Levels insbesondere im Hinblick auf einen kantonalen Massnahmenplan Luftreinhaltung. Bundesamt für Umwelt, Bern. Umwelt-Vollzug Nr. 2003: 23 S.
- Kurzzeitbelastungsindex (KBI)
Allgemeine Informationen
Der Kurzzeit-Belastungs-Index (KBI) ist ein gesamtschweizerisches Index-System und erlaubt einen raschen Überblick über die aktuelle Luftbelastung an einem Messort. Die Aussagen sind generalisiert und entsprechen den heutigen Kenntnissen über die Wirkung der Luftschadstoffe auf den menschlichen Organismus.
Die Bestimmung des KBI orientiert sich an den gültigen Grenzwerten der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) sowie am aktuellen Wissen über die gesundheitliche Bedeutung der einzelnen Belastungsindikatoren. Die Grundlagen wurden von der Schweizerischen Gesellschaft der Lufthygiene-Fachleute (Cercl’ Air) erarbeitet.
Bezugsgrössen für die Berechnung:
Der KBI wird stündlich, respektive im Tagesbulletin für den Vortag, berechnet auf der Basis von:
- Ozon: 1h-Mittelwert der letzten vollen Stunde, respektive höchstes Stundenmittel des Vortages
- NO2: gleitender Tagesmittelwert der letzten 24 h, respektive Tagesmittel des Vortages
- PM10: gleitender Tagesmittelwert der letzten 24 h, respektive Tagesmittel des Vortages
Berechnungsdefinition KBI
Der KBI einer Messstation wird bestimmt, wenn die drei Leitschadstoffe Ozon, Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub (PM10) kontinuierlich gemessen werden.
Für jeden Schadstoff wird der Einzelindex anhand des untenstehenden Beurteilungsrasters berechnet. Als Gesamt-Index (KBI) wird der höchste der bestimmten Einzelindices dargestellt.
Beurteilungsraster KBI