Holzfeuerung in Appenzell
Die 2014 in Betrieb genommene Holzheizzentrale des Wärmeverbunds Appenzell hat zu keiner Verschlechterung der Luftqualität im Dorf geführt. Dies belegen die Vor- und Nachher-Messungen der Luftbelastung durch OSTLUFT. Die Anlage mit Wärmeverbund wurde gut geplant und die Emissionswerte erfüllen die Richtlinien für das Qualitätssiegel Holzenergie Schweiz.
Bericht
Das Dorf Appenzell liegt in einem schwach durchlüfteten ebenen Talkessel und hat einen hohen Anteil an kleinen Holzfeuerungen. In den Jahren 2012/13 wurden bereits Immissionsmessungen in Appenzell durchgeführt. Die Resultate zeigten deutlich den Einfluss der Holzverbrennung auf die Luftbelastung. 2014 wurde im Dorfzentrum eine neue Holzfeuerungsanlage mit einer Leistung von insgesamt 1.35 MW in Betrieb genommen.
Die Immissionsmessungen zeigen, dass die neue Holzfeuerungsanlage zu keiner Verschlechterung der Immissionssituation geführt hat. Insgesamt hat in Appenzell, wie an den meisten OSTLUFT Standorten, die Schadstoffbelastung für PM10, Russ und polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) seit Beginn der 2010er Jahre abgenommen. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass am Standort Appenzell Feuerschau im Jahr 2016 die Immissionsgrenzwerte für NO2 und PM10 eingehalten wurden – dies gilt jedoch nicht für strassennahe Standorte wie beispielsweise Appenzell Krankenhauskreuzung. Die Russbelastung beträgt in Appenzell rund 0.7 µg/m3 und ist somit ähnlich wie in vergleichbaren ländlichen Standorten und weit über dem angestrebten Zielwert von 0.1 µg/m3.
Am Standort Appenzell Feuerschau wurde auch der Gehalt von zehn verschiedenen PAK im Feinstaub bestimmt. Den Hauptbeitrag zur Toxizität lieferte das Benzo(a)pyren. Der EU-Zielwert wurde zwar unterschritten, die Belastung ist jedoch im Verhältnis zu anderen Schweizer Standorten in allen drei Messjahren etwas erhöht. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies auf den Einfluss der vielen Holzfeuerungen zurückzuführen ist. Jedoch war 2016 die Belastung in Appenzell sowohl in der Summe der untersuchten PAK als auch durch Benzo(a)pyren geringer als in den Messjahren 2012/13.