PM2.5 ein zusätzlicher Messparameter
Ab 2018 wird von OSTLUFT an ausgewählten Standorten zusätzlich zum Feinstaub PM10 auch die Feinstaubfraktion PM2.5 gemessen. Die PM2.5-Belastung gilt als wichtiger Indikator für die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub.
Feinstaub ist vielfältig in seiner Zusammensetzung und betreffend der Grösse der Teilchen. Dabei wirken sich die Feinstaubteilchen je nach Grösse und Zusammensetzung unterschiedlich auf unsere Gesundheit aus. In der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) sind bisher Immissions-Grenzwerte für PM10 enthalten. Feinstaub PM10 besteht aus Partikeln mit einem Durchmesser von weniger als 10 Tausendstelmillimetern, was etwa einem Zehntel des Durchmessers eines menschlichen Haars entspricht. Aus Sicht des Gesundheitsschutzes genügt die Einhaltung des PM10-Jahresmittel-Grenzwertes nicht. Die Wirkungsmechanismen und Auswirkungen der gröberen Fraktion von PM10 und der feineren Fraktion (PM2.5) sind teilweise verschieden. Daher soll neu zusätzlich ein Jahresmittelgrenzwert für PM2.5 in die LRV aufgenommen werden. Der neue Grenzwert tritt voraussichtlich im Sommer 2018 in Kraft.
Der neue Grenzwert richtet sich nach der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 10 Mikrogramm PM2.5 pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel. Die bisherigen Messungen des Bundesamts für Umwelt zeigen, dass die Schweiz zwar die von der WHO vorgeschlagenen Zielwerte für PM10 einhalten kann, die Belastung durch PM2.5 aber in einigen Gebieten über der WHO-Empfehlung liegt.
Die Belastung durch Feinstaub hat einen Zusammenhang mit einer Vielzahl negativer gesundheitlicher Auswirkungen. Je kleiner die Feinstaubpartikel, desto weiter dringen diese über die Atemwege in Lunge und Bronchien vor. Kleinste Partikel können sogar direkt in die Blutbahn gelangen. Feinstaub kann von kurzfristigen Reizungen und chronischen Entzündungen der Atemwege über Asthma, Entzündungsreaktionen bis zu Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem führen. Eine zu hohe chronische Feinstaubbelastung erhöht das Risiko von Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Hirnschlag.
OSTLUFT hat ausgewählte Messstationen mit PM2.5-Messgeräten ausgestattet. So wird im OSTLUFT-Gebiet zusammen mit dem NABEL-Messnetz des Bundes im Jahr 2018 an insgesamt 14 Messstationen PM2.5 bestimmt. Die PM2.5-Daten sind sowohl auf ostluft.ch als auch auf der gesamtschweizerischen App airCHeck einsehbar.