Stickstoffdeposition 2004 - 2007

Projektbeschrieb

Stickstoff-Deposition im Gebiet von Ostluft, Nachfolge von 2001 - 2003

Aktualisierung:

Projekttitel:

Stickstoff-Deposition im Gebiet von Ostluft

Ziele:

OSTLUFT sichert die gemeinsame Überwachung der Luftqualität für acht Ostschweizer Kantone und das Fürstentum Liechtenstein. Stickstoffverbindungen aus der Luft können Wälder und naturnahe Standorte z.B. auch Naturschutzgebiete überdüngen und schlecht gepufferte, d.h. kalkarme Böden versauern. Im Hinblick auf einen besseren Schutz empfindlicher Ökosysteme muss mehr über die regionale Belastungssituation und die Herkunft des Stickstoffs in den Niederschlägen bekannt sein. Um die regionalen Verhältnisse besser beurteilen zu können, hat sich eine von OSTLUFT eingesetzte Arbeitsgruppe in den letzten Jahren im Rahmen des Projektes N-Depositionen um bessere Grundlagen gekümmert.

Vorgehen:

Weiteres Vorgehen
Fortsetzung der NH3-Gasmessungen an den bisherigen OSTLUFT-Standorten Bachtel, Tänikon, Schänis, Appenzell, Häggenschwil und Hudelmoos, koordiniert mit dem BUWAL-Messprogramm.
Ãœbernahme der Ergebnisse bisheriger N-Depositionsmessungen in die OSTLUFT-Datenbank.

Ergebnisse:

Das folgende Fazit wurde aus den bisherigen Untersuchungen gezogen:
Naturnahe Ökosysteme erhalten zuviel düngewirksamen Stickstoff aus der Luft, betroffen sind auch Standorte abseits von Quellengebieten.
In der Ostschweiz liegt der Stickstoffniederschlag rund 25 % über dem Schweizer Durchschnitt.
Die Stickstoffdüngung aus der Luft ist über die letzten zehn Jahre unverändert hoch geblieben. Die Hauptbelastung tritt jeweils während der Vegetationsperiode auf.
Landwirtschaftliche Quellen haben in den vergangenen zehn Jahren einen wachsenden Anteil an der gesamten Stickstoffbelastung übernommen, im Unterschied zu den Verkehrsemissionen.
Der überwiegende Teil der Stickstoffverbindungen aus der Luft ist in der Regel auf Ammoniak-Emissionen der Nutztierhaltung zurückzuführen.
Ammoniak-Stickstoff ist massgebend beteiligt an der längerfristigen Versauerung von ungenügend gepufferten Böden.
Im Umfeld von Tiermastbetrieben wurden drei mal höhere Stickstoffeinträge gemessen als auf extensiv bewirtschafteten Flächen.
Voralpine und niederschlagsreiche Standorte werden durch weiträumig verfrachtete Stickstoffverbindungen (Ammonium- und nitrathaltige Aerosole) deutlich stärker belastet als Mittellandstandorte.
Punktuelle Messungen bestätigen die nach dem BUWAL-Modell rechnerisch ermittelten Stickstoff-Depositionen.
Die Kombination von punktuellen Messungen mit emissionsbasierten Abschätzungen bietet eine verlässliche Darstellung der raumübergreifenden Belastungssituation.

Kontakt:

Projektleiter: Fritz Zürcher
Auskunftsperson: Peter Federer, Amt für Umwelt Appenzell Ausserrhoden, Kasernenstrasse 10, 9100 Herisau
Tel. direkt +41 71 353 65 29, peter.federer[at]ar.ch


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