Ozonschäden an Laubbäumen

Projektbeschrieb

An vier Standorten (Zürich, St. Gallen, Triesen und Mollis) werden auf je einem Profil jeweils im September Blätter von Laubbäumen auf Ozonschäden untersucht.

Aktualisierung:

Projektbeginn

29. April 2008

Projektende

Ende September 2012

Problemstellung

Es ist seit längerem bekannt, dass Laubbäume mit spezifischen Symptomen auf ihren Blättern auf erhöhte Ozonkonzentrationen reagieren. In verschiedenen Ländern wird dies für flächendeckende Luftschadstoffbeurteilungen übernommen. Versuchsweise sollen an vier Standorten Profile untersucht werden, um abzuklären, ob diese Bioindikatoren die Erkenntnisse aus physikalischen Untersuchungen ergänzen können.

Ziele

Es soll untersucht werden, ob diese Bioindikatoren ergänzende Erkenntnisse zu den physikalischen Messungen erbringen.

Vorgehen

An zwei städtischen (Zürich und St. Gallen) und an zwei ländlichen Standorten (Rheintal, Linthebene) wurden im September 2008 und 2009 sowie 2011 (ohne Linthebene) anhand von Profilen Untersuchungen in verschiedenen Höhenlagen durchgeführt.

Ergebnisse

Obschon die Jahre 2008 und 2009 infolge der wechselhaften Witterung im Hochsommer keine lang anhaltenden hohen Ozonbelastungssituationen aufwiesen, waren Schäden an der Vegetation klar erkennbar, wenn auch nur schwach ausgeprägt. Im Jahr 2008 wiesen an den meisten Standorten zwischen 33% und 58% aller Bäume Ozonschäden auf, im Jahre 2009 zwischen 20% und 62%. Der Frühsommer 2011 bis Mitte Juli war warm und sonnig, so dass sich die Ozonsymptome gut ausprägten, durchschnittlich 71% aller in ZH, SG und FL beobachteten Baum- und Straucharten (in GL wurde 2011 keine Erhebung durchgeführt). Die Pilzinfektionen im eher nassen August führten zu relativ wenigen Ausfällen bei den Beobachtungen anfangs September. Stadtnahe Gebiete zeigten in der Regel grössere Schäden als siedlungsferne. In Städten sind die Schäden in der Innenstadt, in den Aussenquartieren und stadtnahen Zonen gleichermassen hoch. Die meisten Schäden wurden 2008 und 2011 auf den höchsten Standorten beobachtet. Hohe Ozonkonzentration in der Luft bewirkt eine Laubblattschädigung. Aufgrund der Art der Laubblattschäden kann nicht auf die Höhe der Ozonkonzentration geschlossen werden.

Die Symptome äussern sich meist durch Verfärbungen oder diffuse Punkte zwischen den Blattnerven. Bei gewissen Pflanzen ist die Unterscheidung zwischen Pilzinfektionen oder natürlicher Blattalterung und Ozonsymptomen schwierig. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist der "Schatteneffekt", das heisst das Fehlen von Ozonsymptomen auf der Blattunterseite und auf Blättern, welche von einem anderen Blatt dicht überdeckt sind.

Kontakt

Jakob Marti, Abt. Umweltschutz und Energie, Kirchstrasse 2, 8750 Glarus
Tel. +41 55 646 64 60, 
jakob.marti[at]gl.ch


Anhänge