Schadstoff-, Temperatur- und Windmessungen in der Geländekammer Wettswil

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Durch die Eröffnung der Westumfahrung Zürich von Urdorf bis Zürich-Brunau mit den neuen Autobahnteilstücken (N20.1.4) dem Aeschertunnel und (N4.1.5) dem Uetlibergtunnel im Frühling 2009, sowie die Inbetriebnahme des Islisbergtunnels (N4.1.6) im Knonauer Amt im Jahr 2010, werden die Verkehrsströme im Kanton Zürich verändert. Deshalb wird die Luftqualität ab Januar 2007 (Vorhermessung) bis sicher 1 Jahr nach der Inbetriebnahme des Islisbergtunnels mit 2 Online-Messstationen überwacht. Damit lässt sich überprüfen, ob die vorgesehenen Luftreinhaltemassnahmen genügen.

Zwei 50 Meter hohe Meteomasten wurden neben der Messstation Filderen und neben dem Ãœetliberg-Abluftkamin Eichholz aufgerichtet. Mit dieser Infrastruktur kann die Stabilität der Luftschicht bis 105 Meter über dem Talboden beurteilt werden. Durch den stündlichen Einbezug der MeteoSchweiz-Messstation Uetliberg (1043 m ü. M.) ist eine Beurteilung bezüglich der Stabilität der Luftschicht bis 515 Meter über dem Talboden von Wettswil gewährleistet. Die Daten geben Auskunft über die Dauer, Höhe und Anzahl der auftretenden Inversionswetterlagen als auch über die Windverhältnisse. Faktoren, welche die Verdünnung und Ausbreitung der Luftschadstoffe massgeblich beeinflussen.

Es ist beabsichtigt, diese umfangreichen meteorologischen Messdaten zusammen mit den Prognosen über das künftige Verkehrsaufkommen in ein Ausbreitungsmodell einfliessen zu lassen. Damit lässt sich die lufthygienische Entwicklung in der Geländekammer Wettswil besser abschätzen. Nach wie vor bildet aber die Schadstoffmessung vor, während und nach Inbetriebnahme der Autobahnteilstücke den Schwerpunkt der Immissionsüberwachung.

Was ist eine Inversionswetterlage?

Unter einer Inversionsschicht versteht man in der Meteorologie eine Luftschicht, innerhalb derer die Temperatur entgegen den normalen Verhältnissen mit der Höhe zunimmt. Man spricht auch von einer Temperaturumkehrschicht oder einer stabilen Luftschicht. Langanhaltende Inversionswetterlagen führen daher vor allem in Ballungszentren zu einer rapiden Zunahme von Schadstoffen in der Schicht unterhalb der Inversionsgrenze, weil es zu keiner vertikalen Luftdurchmischung kommt. Im Extremfall kommt es zur Ausbildung von gesundheitsschädlichen Smog-Wetterlagen.


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